Mach‘ mal ’ne Pause! – Warum bewusste Auszeiten und Routinen wichtig sind

Der Alltag von vielen Studierenden verschwimmt im Moment: Aufstehen, im Pyjama eine Vorlesungsaufzeichnung schauen, vor dem Bildschirm Frühstücken. Etwas Haushalt vor der nächsten Online-Vorlesung, währenddessen im Chat mit Freunden quatschen und parallel dazu die sozialen Netzwerke checken. So vergeht der Nachmittag und so zieht es sich bis vielleicht bis in die Abendstunden. Und vielleicht denkst auch du dir, dass die Abgrenzung zwischen Studieren, Lernen, Privatleben und Verpflichtungen wie Haushalt & Co. im virtuellen Semester schwer(er) fällt.

Wir zeigen dir, wie du neue Routinen schaffst und Pausen bewusst einplanst:

Was tun, wenn die Tage keine rechte Struktur mehr aufweisen? Wir empfehlen zunächst die Erstellung eines Tagesplans und von Zielen. Darüber hinaus ist es wichtig, neue Routinen zu finden und bewusste Pausen einzuplanen.

Während vorheriger Semester war das sicher leichter. Um zur Vorlesung zu gehen, musstest du das Haus verlassen und hast automatisch kurz frische Luft geschnappt: beim Radfahren zur Uni, beim Weg zur U-Bahn. Kommilitoninnen und Kommilitonen hast du in der Vorlesung gesehen und über das letzte Wochenende gequatscht. Nach 90 Minuten war der Kopf voll, aber eine kleine Pause zwischen zwei Lehrveranstaltungen oder die Verabredung zum Mittagessen haben die grauen Zellen „ausgelüftet“, bevor es in die Bibliothek zum Lernen oder später zum Feierabend auf die heimische Couch zum Filmgucken ging.

Wie können solche Routinen, Abwechslung und Struktur im studentischen Homeoffice Einzug erhalten? Die Antwort klingt trivialer, als sie ist: Indem du dir Gedanken plus einen Plan machst und immer wieder auch Pausen und Zeit für dich einplanst. Wir haben ein paar Tipps für dich:

  • Versuche feste Rituale in die Werktage einzubauen, um Ankerpunkte zu setzen: Der Wecker klingt von montags bis freitags z.B. standardmäßig um 7:30 Uhr. Plane das Mittagessen oder einen Nachmittagsplausch am Telefon zu einer festen Uhrzeit. Gehe jeden Dienstag und Donnerstag abends eine Runde Joggen oder Spazieren.
  • Mache dir einen Stundenplan: Wann hast du synchrone Live-Lehrveranstaltungen? Welche Zeitfenster blockst du dir für asynchrone Vorlesungen oder die Prüfungsvorbereitung? Wann machst du Pause? Wann sind Freizeit, Hobbies und Haushalt angesagt?
  • Überlege, zu welchen Tages- und Abendzeiten du gut lernst! Auch wenn die meisten Menschen vormittags am aufnahmefähigsten sind, haben wir alle unseren eigenen Rhythmus.

Nach spätestens 90 Minuten Lernen solltest du dir eine Pause von 15 bis 30 Minuten gönnen. Es gibt auch Lerntechniken, die schon nach 20 Minuten kurze Pausen empfehlen, etwa die Pomodoro-Technik. Probiere aus, was für dich passt, aber setze dir ein Zeitlimit, damit du ggf. wieder produktiv weiterlernen kannst und denke auch an längere Zwischenpausen mittags und ggf. abends.

Wichtig ist auch die Qualität deiner Pause. Wir haben sicher alle schon mal das Mittagessen nebenbei reingeschaufelt und währenddessen Nachrichten auf dem Handy beantwortet, aber der Erholungsfaktor ist überschaubar. Überlege, was dir guttut!

Hier ein paar Vorschläge zur Gestaltung kleiner und großer Pausen:

  • Frische Luft macht (angeblich) schlau!
    Schnell zum Bäcker oder ein ausgedehnter Spaziergang? Zu Fuß oder mit dem Skateboard oder Fahrrad? Egal – mindestens ein Mal am Tag solltest du dir einen Szenenwechsel gönnen.
  • Dehnen, Anspannen, Atmen – tu‘ dir deinem Körper was Gutes!
    In Zeiten von YouTube gibt es kaum noch Ausreden, nicht auch zu Hause Sport zu treiben. Von schweißtreibenden Workouts, Yoga, Tanz oder Meditation findet sich ein großes Angebot an Sportvideos online. Besser jeden Tag kleine Einheiten fest einplanen als ein Mal die Woche ausgedehnt sporteln. Dein Schreibtisch-Rücken wird es dir danken!
  • Wie geht’s eigentlich Oma?
    Du hast das Gefühl, es wird etwas einsam im Homeoffice? Mit dem Gefühl bist du nicht alleine. Viele Menschen freuen sich in diesen Tagen über einen Anruf oder eine Postkarte. Oder wie wäre es mit einem regelmäßigen virtuellen Spieleabend mit Freundinnen und Freunden?
  • Malen, Basten, Puzzeln, Kochen, Musik – kreative Hobbies
    Viele Menschen berichten, dass sie im Rahmen der Corona-Krise neue kreative Hobbies ausprobieren und dadurch super den Kopf frei kriegen: Handlettering, kreatives Schreiben in einem Blog, Backen, Gitarre lernen oder Origami. Anleitungen gibt’s zuhauf auf YouTube & Co.
  • Die Klassiker: Lesen, Serien, Filme, Soziale Netzwerke
    Diese Freizeit- und Pausen-Klassiker kennst du sicherlich und natürlich ist es toll, den Abend mit einem Film oder dem Handy auf der Couch zu verbringen. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle ermutigen, auch mal neue Dinge auszuprobieren, deinem Körper in Form von Bewegung regelmäßig etwas Gutes zu tun.